Bist du wirklich gut abgesichert – oder redest du dir das nur ein?

Versicherung. Vorsorge. Absicherung. Klingt langweilig, oder? Genau deshalb gehst du das Thema wahrscheinlich falsch an: Du glaubst, schon längst alles geregelt zu haben.

„Ich hab doch eine Haftpflicht und eine Altersvorsorge, das reicht.“ Wirklich? Die bittere Wahrheit: Viele fühlen sich sicher, sind es aber nicht. Und manche zahlen Unsummen für Schutz, der im Ernstfall kaum etwas bringt. Willkommen im Widerspruchs-Dschungel der Absicherung.

Die unterschätzte Königin – Haftpflichtversicherung

Man kann es nicht oft genug sagen: Ohne private Haftpflicht läufst du gefährlich durchs Leben. Ein umgekipptes Glas Rotwein auf dem Teppich deines Nachbarn ist harmlos. Aber was, wenn du einen Unfall verursachst, bei dem jemand dauerhaft geschädigt wird? Ohne Haftpflicht bist du finanziell erledigt. Trotzdem haben erstaunlich viele entweder gar keine Police oder eine, die seit Jahrzehnten nicht mehr angepasst wurde. Also ja: Du brauchst sie. Und nein: ein paar Euro im Monat sind nicht zu viel für dieses Sicherheitsnetz.

Berufsunfähigkeit – das verdrängte Risiko

Fast jeder hat es schon gehört: Jeder dritte Erwerbstätige wird im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig. Trotzdem schließen nur wenige eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Warum? Weil sie teuer ist. Weil sie kompliziert ist. Weil man denkt: „Mich erwischt es nicht.“

Und dann kommt der große Irrtum: „Zur Not bekomme ich doch Krankengeld.“ Ja, aber nur maximal 18 Monate. Danach ist Schluss. Und das Krankengeld liegt ohnehin deutlich unter deinem Nettoeinkommen. Deinen Lebensstandard kannst du damit nicht einmal annähernd halten.

Was nützen dir dann Eigenheim, ETF-Depot oder Altersvorsorgepläne, wenn du plötzlich nicht mehr arbeiten kannst? Genau: Nichts. Und falls du denkst, die gesetzliche Erwerbsminderungsrente fängt dich auf – schau dir mal die Beträge an. Spoiler: Taschengeld.

    Altersvorsorge – sicher unsicher

    Noch ein Widerspruch: Jeder weiß, dass die gesetzliche Rente allein nicht reicht. Trotzdem tun die meisten… nichts. Oder sie vertrauen blind Produkten, die sie nicht verstehen: Riester, Rürup, ETFs, Immobilien. Alles kann Sinn machen – oder eben nicht. Die größte Gefahr ist nicht das „falsche“ Produkt, sondern die Selbsttäuschung: „Ich hab doch was gemacht.“ Wenn du in den 2000ern einen Riester abgeschlossen hast, weißt du, wie schnell eine vermeintlich gute Idee zur Enttäuschung werden kann.

    Altersvorsorge heißt nicht, irgendeinen Vertrag abzuschließen und dich zurückzulehnen. Es heißt: rechnen, vergleichen, nachjustieren. Wer das nicht tut, zahlt oft Jahrzehnte lang für die falsche Sicherheit.

    Hausratversicherung – Schutz oder Placebo?

    Für manche unverzichtbar, für andere Geldverschwendung. Die Hausratversicherung ersetzt Möbel, Kleidung, Technik, wenn sie durch Feuer, Einbruch oder Leitungswasser zerstört werden. Klingt banal – bis du dich fragst: Könntest du dir im Ernstfall alles neu kaufen? Viele sagen: „Ach, meine Ikea-Möbel sind nichts wert.“ Doch wer nach einem Brand plötzlich vor einer leeren Wohnung steht, merkt schnell: Die Kosten summieren sich schneller, als man denkt.

    Natürlich gilt auch hier: Wer kaum Eigentum hat, spart sich die Police vielleicht besser. Aber wer Wertgegenstände, teure Technik oder einfach nur eine volle Wohnungseinrichtung besitzt, unterschätzt oft, wie teuer es wäre, wirklich bei null anfangen zu müssen.

    Fazit: Gut abgesichert ist, wer zweifelt

    Die eigentliche Absicherung beginnt nicht mit einem Vertrag, sondern mit unbequemen Fragen: „Was passiert, wenn…?“ Was passiert, wenn du berufsunfähig wirst? Wenn du stirbst? Wenn dein Haus abbrennt? Die meisten verdrängen diese Fragen – und genau darin liegt die Gefahr.

    Provokant gesagt: Wer sich sicher fühlt, ist meistens unsicher. Und wer sich unsicher fühlt, ist oft besser abgesichert – weil er prüft, hinterfragt und anpasst. Absolute Sicherheit gibt es sowieso nicht. Aber wenn du dich ehrlich mit den großen Risiken auseinandersetzt, kannst du zumindest die größten Katastrophen finanziell abfedern.

    Und hier kommt der wichtigste Punkt: Absicherung ist kein Baukasten, den du einmal zusammensteckst und dann 30 Jahre lang in die Ecke stellst. Produkte ändern sich. Gesetze ändern sich. Dein Leben ändert sich. Wenn du dich nur von einem Vertreter beraten lässt, bekommst du am Ende oft das, was seinem Unternehmen nützt – nicht unbedingt das, was zu dir passt. Wenn du aber jemanden an deiner Seite hast, der keine Vertriebsagenda, sondern nur dein Interesse im Blick hat, triffst du am Ende die besseren Entscheidungen.

    Kurz: Sicherheit entsteht nicht durch den billigsten Vertrag, sondern durch kluge Beratung. Und genau die solltest du dir holen, bevor du dir einredest, schon längst „gut abgesichert“ zu sein.

    Wenn du Fragen dazu hast oder unsicher bist, melde dich gerne bei uns – wir helfen dir und erarbeiten bei Interesse ein individuelles Konzept für dich.