Elternzeit ist Altersarmut? Warum gerade jetzt deine Rente zählt

Die Elternzeit ist eine der schönsten, aber auch finanziell herausforderndsten Phasen im Leben junger Familien. Plötzlich dreht sich alles um Windeln, Schlafrhythmen und das neue Familienglück – doch während sich dein Alltag verändert, läuft eines unaufhaltsam weiter: Die Zeit. Und mit ihr der Aufbau deiner Altersvorsorge.

Viele Eltern, vor allem Mütter, schieben das Thema Altersvorsorge während der Elternzeit beiseite. Kein Einkommen, weniger finanzielle Freiheit, keine Zeit. Aber genau hier liegt das Problem: Wer in dieser Phase nicht aktiv gegensteuert, riskiert langfristige Versorgungslücken. Denn die Rentenansprüche wachsen in dieser Zeit deutlich langsamer – oder stagnieren sogar.

Die gute Nachricht: Der Staat denkt mit – ein bisschen

Was viele nicht wissen: Für jedes Kind (ab diesem Jahr auch für die Kinder wo vor 1992 geboren wurden) bekommst du drei Jahre Kindererziehungszeit in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. Das entspricht etwa ca. 1.400 € zusätzlicher Rente pro Kind – lebenslang. Das ist besser als nichts, aber es gleicht nicht den Einkommensverlust oder die fehlenden privaten Rücklagen aus, die in dieser Phase oft entstehen.

Warum gerade jetzt der perfekte Moment ist, deine Altersvorsorge zu stärken

Paradox, aber wahr: Die Elternzeit ist trotz des geringeren Einkommens der ideale Zeitpunkt, um den Grundstein für eine stabile finanzielle Zukunft zu legen. Warum? Weil du jetzt planst – nicht später.

Ein bewährtes Mittel, das sich flexibel an jede Lebensphase anpasst, ist zum Beispiel ein ETF-Sparplan. Mit bereits kleinen monatlichen Beträgen kannst du kontinuierlich investieren – und vom Zinseszinseffekt profitieren. Selbst 25 oder 50 Euro monatlich, wenn konsequent und langfristig angelegt, können über die Jahre einen erheblichen Unterschied machen.

Und das Beste: Du bist flexibel. Du kannst während der Elternzeit mit kleineren Raten starten und später wieder aufstocken, wenn dein Einkommen steigt. Kein starrer Vertrag, keine Verpflichtungen – aber eine smarte Strategie, um deine Rentenlücke zu verkleinern.

Rentenlücke? Ja, die gibt es wirklich.

Die meisten Eltern unterschätzen die langfristigen Auswirkungen der beruflichen Unterbrechung. Eine Studie der Deutschen Rentenversicherung zeigt, dass insbesondere Frauen im Alter mit deutlich geringeren Rentenansprüchen rechnen müssen – vor allem, wenn sie mehrfach in Elternzeit gegangen sind oder in Teilzeit gearbeitet haben.

Selbst wenn der Partner finanziell absichert, bleiben Versorgungslücken bestehen – besonders im Falle einer Trennung oder wenn der Partner selbst keine ausreichende Vorsorge betreibt.

Teamarbeit zahlt sich aus

Wer in einer Partnerschaft lebt, sollte über einen fairen Ausgleich der Rentenlücke nachdenken. Das kann zum Beispiel durch einen gemeinsam finanzierten ETF-Sparplan geschehen, den der arbeitende Partner während der Elternzeit des anderen anteilig bespart. So entsteht ein Gleichgewicht, das beide absichert –und echte Wertschätzung zeigt.

Was ist mit Riester?

Viele halten die Riester-Rente für wenig attraktiv – und das hat auch seine Gründe: Sehr oft hohe Kosten, geringe Flexibilität und begrenzte Renditechancen.
Aber: In der Elternzeit kann sich Riester trotzdem lohnen. Wer in dieser Phase nur wenig einzahlt, kann dank staatlicher Zulagen (vor allem durch Kinderzulagen) eine überproportionale Förderung erhalten. Gerade deshalb lohnt es sich, jetzt genau hinzuschauen und sich beraten zu lassen, um diese Chance optimal zu nutzen.

Was du jetzt tun kannst

  1. Verschaffe dir einen Überblick: Welche Ansprüche hast du in der gesetzlichen Rentenversicherung? Welche Lücke besteht realistisch?
  2. Plane langfristig: Je früher du anfängst zu sparen, desto entspannter wird deine finanzielle Zukunft.
  3. Hole dir Unterstützung: Altersvorsorge ist kein DIY-Projekt. Ein professioneller Blick von außen kann helfen, sinnvolle Wege zu finden – besonders in komplexen Lebensphasen wie der Elternzeit.

Elternzeit bedeutet nicht, dass du finanziell auf Pause drückst. Im Gegenteil: Gerade jetzt stellst du die Weichen für später.

Fazit

Die Elternzeit ist keine Auszeit von der Altersvorsorge – sie ist ein kritisches Zeitfenster, das über deine finanzielle Zukunft mitentscheidet. Und ja, du darfst dich um dein Kind kümmern und gleichzeitig an dich selbst denken.

Wenn auch du herausfinden möchtest, welcher Sparplan & welche individuelle Strategie am besten zu deinem Leben passt, nutze gerne unsere kostenlose & unverbindliche Beratung – einer unserer Experten nimmt sich die Zeit für dich, damit auch du mit einem gutem Gefühl in die Zukunft blicken kannst.